persönliches Wachstum durch Meditation

5 Wunden der Kindheit – und wie sie unsere Beziehungen beeinflussen

By Jan | Achtsamkeit

Jun 29

Wunden aus unserer Kindheit belasten oft unbewusst unsere Beziehungen

Die Kindheit ist eine „magische“ Zeit. Hier geschehen oft die schönsten und auch die traurigsten Dinge. Und diese Zeit prägt unser weiteres Leben oft tiefer, als wir das wahrhaben wollen.

Warum?

Weil wir hier die Abhängigkeit im Leben besonders dramatisch erleben. Die Abhängigkeit von Eltern, von Lehrern und anderen prägenden Menschen.

Das zweite Schlüsselwort ist

Aufmerksamkeit.

Neben der physischen Nahrung brauchen wir vor allem die „energetische“ Nahrung der Aufmerksamkeit.

Wir wollen bemerkt werden. Körperkontakt, Augenkontakt, Bestätigung – das Gefühl:

Du bist willkommen.


Diese Aufmerksamkeit gab es in so gut wie keinem Elternhaus übermäßig stark.
Nicht weil die Eltern das nicht geben wollten. Aber sie selbst waren Kinder, die in ihren ganz eigenen Begrenzungen aufgewachsen sind.
Sie selbst waren im Innern verletzte Kinder, die dann Kinder erziehen sollten.

Es ist eine harte Wahrheit:

Als Eltern können wir unsere Kinder nicht glücklicher machen, als wir selbst es sind.

Als Erwachsene geben wir unsere unterdrückten Gefühle, unsere Forderungen und unerfüllten Wünsche an unsere Kinder weiter.
Und Kinder finden sehr schnell und intuitiv heraus, mit welcher Überlebensstrategie sie die notwendige Aufmerksamkeit erhalten können.

Vielleicht findest du dich in einer der folgenden „kindlichen Überlebensstrategien“ wieder:

  • Anpassung, in Form von brav und nett sein.
  • Oder durch Fleiß (in Schule oder Sport) Punkte verdienen.
  • Vielleicht auch eher der nörgelnde oder bockige ‚Rebell’.
  • Viele versuchen, zum Perfektionisten zu werden. Sie sagen sich: „Wenn ich einmal perfekt bin und keine Fehler mehr mache, werde ich endlich gelobt und geliebt“.
  • Oder die Variante „Clown“. Andere Menschen belustigen, für gute Stimmung sorgen.
  • Manch einer wird auch öfter krank, weil ein krankes Kind in der Regel mehr Aufmerksamkeit bekommt als ein gesundes.

Diese Überlebensstrategien sind in der Kindheit sinnvoll. Oft sichern sie das seelische Überleben.

Das Tragische jedoch: wir legen diese Muster später selten ab, weil sie uns nicht bewusst sind.
An die Oberfläche kommen sie dann später in unseren engeren Beziehungen.

Hier sind wir dann aber so verstrickt, dass uns die innere Distanz zum Geschehen fehlt. Wir erleben den Konflikt in der Beziehung, in der Partnerschaft. Immer gibt es jedoch eine Verbindung zu unseren inneren alten Mustern.

Die 5 emotionalen Wunden der Kindheit

Hier beschreibe ich nun in Kürze 5 emotionale Wunden, die wir in unsere Beziehungen mit hineinnehmen. Danach gebe ich eine Perspektive, wie wir in die Heilung finden können.

1. Bindungsangst

Wenn ein Kind elterliche Liebe in Form von Unterstützung und Fürsorge erlebt hat, wird es enge Beziehungen als etwas „Richtiges“ und Sicheres empfinden.
Wenn ein Kind die Eltern als abwesend und unzuverlässig erfahren hat, wird es ihm später schwerer fallen, anderen Menschen zu vertrauen. Ein solcher Mensch kann zu einem „verschlossenen“ Wesen werden und lässt sich nicht gern in die Seele schauen.

Interessiert sich jemand für ihn oder möchte ihm was Gutes tun, kann er ein solches Verhalten als eine böse Absicht deuten und geht auf Distanz. Er sucht wohl nach Verbindung, bleibt aber unabhängig und unsicher.

2. Schwierigkeit mit Grenzen

Eltern, die genügend Kontakt zu ihrem eigenen Inneren haben, vermitteln dem Kind oft nonverbal:

auch du hast deinen eigenen Platz und deine eigene Zeit für deine Entwicklung.

Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, die respektiert werden sollten. Fehlt den Eltern dieser Kontakt oder geben sie sich selbst wenig Raum, wird auch dieses Vakuum weitergegeben.
Ein Kind, das mit dieser Lebensatmosphäre aufwächst, interpretiert auch die Bedürfnisse anderer nach persönlichem Freiraum falsch. Grenzziehung kann dann schnell als Ablehnung verstanden werden.

3. Mangelndes Selbstbewusstsein

Ein Kind, das mit wenig Ermutigung und / oder wenig Körperkontakt aufwächst, kann das Lebensgefühl verinnerlichen: „ich bin nicht genug!“
Es empfindet die mangelnde Ermutigung und den fehlenden Körperkontakt als „Strafe“ für die eigene Unvollkommenheit. Oft entwickelt sich daraus eine grundlegende Unsicherheit und ein schwaches Selbstbewusstsein.

Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl tun sich oft sehr schwer damit, „Nein“ zu sagen und deutlich zu machen, dass sie etwas quält, sie etwas nicht möchten oder nicht können. Oftmals können sie auch schlecht Grenzen setzen und tun sich sehr schwer mit dem „Nein sagen“. Die Angst, wieder abgelehnt zu werden, ist einfach zu groß.

4. Angst und Angststörungen

Es ist ein großer Segen, wenn Kindern früh vermittelt wird:
Fehler machen und Scheitern gehört zu unserem Menschsein dazu.

Tragen Eltern selber noch viel Perfektionismus und hohe Ansprüche in sich, kann sich im Kind eine grundlegende Angst einschleichen.
Ständig schwingt die Angst mit, eine falsche Entscheidung zu treffen oder das etwas Schlimmes passiert. Auch gegenüber ganz „banalen“ Dingen, wie Bahn fahren, jemanden nach dem Weg fragen oder in der Öffentlichkeit zu essen.

Nicht selten entwickelt sich auch eine Beziehungsangst, weil die Angst vor Zurückweisung übermäßig groß ist.

5. Dominierende Schamgefühle

Scham- und Schuldgefühle sind ein ganz normaler Teil unseres Menschseins. Sie können jedoch sehr schnell ausufern und ungesund werden.

Fast immer hat dies seinen Ursprung in der frühen Kindheit.
Beispielsweise wenn gesagt wurde: „Immer wieder muss ich mich über dich ärgern!“ Oder: „Wegen Dir komme ich wieder zu spät!“ Oder: „Du bringst mich noch ins Grab!“ usw.
Ein Kind, dass sich mit solch einer Schuldzuweisung hart angesprochen fühlt, wird sich bestraft fühlen, ohne zu wissen, wofür. Es entsteht in ihm ein Schuldgefühl und die Überzeugung: „Ich bin nicht richtig, mit mir stimmt was nicht. Ich bin falsch, ich habe einen Fehler gemacht und das darf nicht sein.“

Da ein Kind noch nicht abstrahieren kann, entsteht ein Schamgefühl, was wie einem Schuldeingeständnis gleichkommt. Diese Überzeugung kann sehr tief gehen und macht das junge Herz klein und ängstlich.

Wie du die Wunden deiner Kindheit heilen kannst

Es wäre wunderbar, wenn wir in unsere Vergangenheit zurückgehen und eine liebevolle Kindheit nachholen könnten. Das ist so aber nicht möglich. Aber wir können uns jetzt als Erwachsene tatsächlich „nach-beeltern!
Dazu ist es wichtig, Kontakt zu unserem inneren Kind aufzunehmen.
Es ist möglich, von diesen vergangenen Ereignissen zu heilen und gesundes Ich zu entwickeln.

Hier sind 5 Schritte, die dir helfen, dein ungeliebtes inneres Kind zu heilen:

1. Kontakt zum Inneren Kind: Die Kindheit wiederbeleben

Um einen ersten Kontakt zu deinem inneren Kind zu bekommen ist es hilfreich, wenn du dich erst einmal an die schönen Dinge deiner Kindheit erinnerst. Auch wenn dir vielleicht nicht so viel einfällt, beginne mit dem, was dir als erstes einfällt, auch wenn es Kleinigkeiten sein mögen.

  • Was hast du als Kind gern getan?
  • Was konntest du stundenlang tun, ohne dass dir langweilig wurde?

Lass die Fragen erstmal auf dich wirken und warte ab, welche Antworten kommen.

Du kannst auch wichtige Bezugspersonen befragen oder dir alte Fotos angucken.

Nach und nach werden dir wieder Situationen gegenwärtig werden.

Wenn dir dann konkrete Dinge einfallen (Zeichnen, Tanzen, Singen, Puzzeln, auf Bäume klettern, Ball spielen, Basteln…) dann überlege dir, wie du diesen Aktivitäten wieder mehr Raum in deinem Leben geben kannst.
Gibt es vielleicht noch ein Spielzeug, dass dir früher sehr wichtig war? Falls nicht, kannst du dir etwas Ähnliches kaufen.
Es kann etwas sehr befreiendes sein, diese „kindlichen“ Dinge einfach mal wieder auszuprobieren!

Was kannst du also tun, um deinem Inneren Kind Freude zu bereiten?

2. Schenke deinem inneren Kind Zeit

Das ist die vielleicht wichtigste Sache!
Dein inneres Kind braucht deine Zeit.

Dabei geht es nicht so sehr um die Dauer, sondern um deine Aufmerksamkeit. Du sendest damit starke Signal in dein Inneres. Dein Kind muss wissen, dass du da bist und es nicht wieder im Stich lässt.
Mach dies für eine bestimmte Zeit jeden Tag – ein paar Minuten reichen bereits!
Sei geduldig, denn dein inneres Kind braucht sozusagen neue Erfahrungen, damit es dir wieder vertrauen kann. Komm ins (innere) Gespräch mit ihm.

Folgende Sätze können sehr hilfreich sein:

Probiere dabei durchaus auch den körperlichen Kontakt aus. Auch wenn es sich am Anfang vielleicht seltsam anfühlt:
Umarme dich (und dabei dein inneres Kind). Schenke deinem Kind die körperliche Zuwendung, die es früher vielleicht nicht oder nur sehr wenig bekommen hat.

3. Der Brief an dein inneres Kind

Das hört sich vielleicht banal an, aber die Wirkung ist oft sehr stark.
Schreibe deinem inneren Kind einen Brief und lass es auf diese Weise wissen, wie kostbar und einzigartig es ist. Auch dies ist ein Ausdruck deiner Aufmerksamkeit und setzt tiefe Signale in deinem Inneren.
In einem solchen Brief könntest du deinem Inneren Kind all das sagen (schreiben), was du selbst gern als Kind gehört hättest. Was ist es, das du damals gebraucht hättest, aber nicht bekommen hast?

Heilung geschieht, wenn dein inneres Kind das Gegenteil der ursprünglichen Verletzung bekommt.

Das Innere-Kind-Tagebuch

Eine weitere Variante ist ein Tagebuch. Das Tagebuch deines Inneren Kindes.
Hier kannst du für eine gewisse Zeit regelmäßig ein paar liebevolle Worte an dein Inneres Kind richten.

Dabei kannst du auch folgendes ausprobieren:
Du stellst deinem Inneren Kind dabei Fragen und schaust, welche Antworten aus deinem inneren aufsteigen. Die Fragen schreibst du am besten mit der Hand, mit der du üblicherweise schreibst. Für die Antworten nutzt du dann deine andere Hand.
Auch wenn das natürlich etwas mühsam ist: Es wird sich so anfühlen, als würde es ein Kind schreiben.

4. Dem inneren Kind deinen Alltag zeigen

Ein sehr schöner Schritt der Integration ist, wenn du dein Inneres Kind das erste mal bewusst in deine Erwachsenenwelt mitnimmst. Du zeigt ihm oder ihr alles, was deinen Alltag ausmacht und was du erlebst und tust.
Das erfordert keine extra Zeit, allein deine innere Aufmerksamkeit.

Dann spüre in dich hinein:

  • Wie reagiert dein inneres Kind auf deine Welt?
  • Was gefällt ihm?
  • Wo wird es neugierig?

Du kannst auch mal ganz bewusst auf seine Bedürfnisse eingehen. Das ist eine sehr lustige Übungsvariante:
Achte auf die Impulse, die dir dein Inneres Kind gibt. Und wenn möglich, folge ihnen!
Wenn dein inneres Kind einen bestimmten Weg gehen will, schlage genau diesen Weg ein. Will es vielleicht irgendwo verweilen – tue das. Vielleicht länger und er Strassenbahn fahren – bleibe noch einen Moment sitzen und sehe die Welt mit den Augen deines inneres Kindes.
Sollten die Bedürfnisse ausserhalb deiner Grenzen liegen, kannst du das auch „nur“ in deiner Vorstellung machen.

5. Geführte Meditationen /  Fantasiereisen

 

All das kannst du sehr gut durch geführte Meditationen begleiten und unterstützen.
Die Begegnung mit deinem inneren Kind kann durch eine solche Meditation sehr intensiviert werden.

In einem entspannten Zustand kommst du viel leichter an innere Bilder heran. Das Konzept des „Inneren Kindes“ basiert ja stark auf Imagination und der Vorstellung von „inneren Teilen“ unserer Psyche.

In den Meditationen taucht dann meist ganz intuitiv ein ganz bestimmtes Bild von deinem inneren Kind auf. Dabei können auch sehr emotionale Erinnerungen entstehen und im Unterbewusstsein dann heilsam integriert werden.

Zahlreiche geführte Meditationen findest du zum Beispiel auf YouTube.

z.B. diese hier:

Letzter Gedanke:

Der Weg und der Kontakt zu diesen vergangenen Lebensstationen ist nicht einfach. Aber eine Sache solltest du bedenken: Du hast bereits den härtesten Teil durchgemacht und bist lebend herausgekommen!
Und:

Heilung für dein verletztes inneres Kind ist möglich. Ich habe es selbst bei mir und vielen anderen Menschen erlebt!

Und es ist eine große Freude wenn du merkst, dass du im Laufe der Zeit immer weniger emotionalen Wunden in deine Beziehungen hineinträgst.
Du kannst Licht ins Dunkel bringen und miterleben, wie dabei Selbstvertrauen, Achtsamkeit und Liebe in dir wächst.

Die stärksten Hilfen für die Integration deines Inneren Kindes geschieht übrigens in der Meditation.

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Lese hier einige Rückmeldungen der letzten Teilnehmer:

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Über Jan von Wille

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About the Author

Jan von Wille, leitet zusammen mit seiner Frau Susanne die Akademie für Lebenskunst und Leaderschip. Themen wie Achtsamkeit, moderne Spiritualität und Unternehmertum

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