persönliches Wachstum durch Meditation

Schattenarbeit in Politik und Beziehungen

By Jan | Achtsamkeit

Mai 15

Warum Schattenarbeit so aktuell wie noch nie ist

Es ist schon oft geklagt worden:

  • über den agressiven Ton auf Social Media,
  • über die Unfähigkeit, unterschiedliche Meinungen wertschätzen zu können
  • über die Unverschämtheit von Präsidenten und Diktatoren – also „die da oben“.

Mit diesem Artikel möchte ich Licht und Schatten auf dieses Thema lenken.

Denn ich glaube, dass wir hier nur weiterkommen, wenn wir ein Verständnis von Schattenarbeit bekommen.

Und das betrifft nicht nur die Politik, sondern auch tief unser persönliches Leben.

Denn was  bei einem Trump oder Erdogan sehr offensichtlich wird:

Wenn wir unseren Schatten nicht erkennen und integrieren, taucht er im Außen in einer meist aggressiven und schwer zu beeinflussenden Weise auf.

Warum ist das so?

Licht und Dunkelheit beschreiben eine der urtümlichsten Erfahrungen, die wir als Menschen machen.

Übertragen steht das Licht für unsere bewussten Anteile.

Also für das, was uns klar ist, womit wir uns identifizieren.

Ganz anders die Dunkelheit.

Diese steht für unsere unbewussten, oft ungeliebten oder gar verdrängten Anteile.

„Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten“.

Im Sinne dieses Sprichworts wird die Dunkelheit in uns oft auch als Schatten bezeichnet.

Ein Schatten, den das Licht automatisch erzeugt, wenn es auf uns trifft und wir nicht völlig „durchsichtig“ sind.

Interessanterweise ist etwas dann durchsichtig, wenn es dem Licht gegenüber völlig neutral ist.

Wenn es ihm keinen Widerstand entgegensetzt.

Der Schatten

Bei einem „normalen“ Gegenstand ist das so:

Wenn das Licht auf diesen Gegenstand trifft, wird es von der aufgenommen, absorbiert. Hinter dem Gegenstand fehlt dieses Licht dann.

Es ist dort im Vergleich zur Umgebung dunkler:

ein Schatten entsteht.

Also alles was Licht aufnimmt, erzeugt auch Dunkelheit.

Diese Eigenschaft ist grundlegend in unserem polaren Universum.

Rauhnächte 2019

Die Ur-Bewertung der Welt

In Psychologie und Spiritualität kommt zu den beiden Begriffen – Licht und Schatten – oft noch eine Wertung, meist im oben schon erwähnten Sinn dazu:

Wir identifizieren den Begriff „Licht“ mit den erwünschten, angestrebten Eigenschaften und die „Dunkelheit mit den ungeliebten und abgelehnten Anteilen in uns.

In diesen dunklen Anteilen sehen wir gerne etwas, das wir los werden wollen, das nicht zu uns gehören soll.

In unserer ersten weitgehend unbewussten Entwicklungsphase geben wir diese Anteile dann auch gerne ab. Wir erleben sie dann in anderen Menschen oder in „destruktiven Wesen oder Mächten“.

Bekanntlich nennen wir diesen psychischen Mechanismus auch

„Projektion“.

Indem wir projizieren, reduzieren wir uns selbst aber um meist wichtige Teile unseres Seins und werden in der Folge leicht zum Opfer.

Oder noch extremer:

Wir verzichten auf einen Teil unserer Kraft als schöpferische Wesen, werden Spielball oder Geprüfte in einem ewig erscheinenden Kampf zwischen Gut und Böse.

Strategiegespräch

Die Folgen:

Mit solch einer Weltsicht bleibt uns nur, stets auf der Hut zu sein, um den Anfechtungen des Bösen nicht zu verfallen.

Doch zeigen uns die Geschichte, dass dieses Konzept nicht funktioniert.

In dem steten Streben nach dem Licht in der Angst und Abwehr des Dunklen wurden unvorstellbar grausame Handlungen begangen und entsetzliches Leid über die Menschheit gebracht.

Oft genug im Namen der Liebe und des Lichts.

Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?

Warum aber hat es die Menschheit bisher nicht geschafft, diese sogenannten Schattenaspekte zu besiegen oder zumindest weitgehend zurückzudrängen?

Warum bringt eine Nation wie die amerikanische einen Präsidenten hervor, der sich nicht um allgemein akzeptierte Tugenden kümmert? Der behauptet, was er will und oft genug andere mit Schmutz bewirft?

Zu sagen, das sei so, weil die Amerikaner mehrheitlich blöd oder böse sind, meint in der Folge, dass wir selbst eben nicht so sind.

(„Wir hätten ihn ja auch nicht gewählt …“)

Zack!

Und schon sind wir wieder in die Falle polarer Wertung getappt und müssen uns von Jesus (Bergpredigt) fragen lassen: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“

Den können wir nicht sehen, weil wir ihn verdrängen und projizieren.

Und warum „müssen“ wir ihn verdrängen? 

Weil wir nicht böse sein wollen. Weil wir nur den guten Teil der menschlichen Natur leben wollen; den bösen überlassen wir dann anderen, wie z.B. den Amerikanern, die Trump gewählt haben oder der AfD oder den vielen Erdogan-Anhängern.

Aber Hand auf´s Herz:

Wie empfinden wir, wenn andere Menschen eine ganz andere Meinung haben als wir selbst?

Wenn sie uns widersprechen, unseren Glauben in Frage stellen?

Natürlich würden wir diese Mitmenschen nicht gleich ins Gefängnis werfen … Aber wenn wir die Macht dazu hätten und wenn uns viele dafür bewundern würden, was würden wir dann vielleicht doch tun?

Was würdest du, wenn du große Macht hättest und (zunächst) ungestraft bleiben würdest, mit jemanden machen, der dich völlig zur Weißglut bringt?

Der dich total wütend macht, weil er behauptet, alles, an was du glaubst, sei Humbug und wie könne jemand nur so einfältig und blöde sein…

Die versöhnliche Grundstruktur des Kosmos

Das alles mit allem verbunden ist, dass wir Teil von allem sind und alles ein Teil von uns – wahrscheinlich so oft gehört, dass der Satz nichts Großes mehr in uns bewirkt.

Aber wenden wir ihn mal konsequent in diesem Fall an.

Dann steckt in dieser Welt der Ganzheit in jedem/jeder von uns ein Teil Trump, ein Teil Erdogan, aber auch ein Teil rationaler Wissenschaftler und noch so viel mehr, letztlich der gesamte Kosmos.

Wir sind verbunden mit allem und haben alles in uns.

Das ist das ganzheitliche Erbe der Menschheit – auch wenn es uns zeitweise in unserer Illusion des Getrenntseins ganz und gar nicht bewusst ist.

Der große Unterschied zu Menschen wie Trump, dem nordkoreanischen Diktator oder auch dem „bösen Nachbarn“ besteht also nicht darin, dass wir nicht auch so sind wie sie.

Nein, der Unterschied besteht darin, dass wir die freiwillige Entscheidung treffen, nicht so zu handeln wie diese.

Dass wir uns bewusst sind, dass wir alle diese Anteile auch in uns tragen, sie aber eben in freier Entscheidung nicht zur Grundlage unseres Handelns machen. Auch nicht in dem kleineren, bescheideneren Rahmen in dem wir selbst – im Vergleich zu einem Staatspräsidenten – leben.

Der Unterschied

Dass der Veganer auch einen Fleischesser in sich hat, das ist nicht das Problem.

Dass er jedoch den Fleischfresser als böse abtut und sich moralisch besser vorkommt, weil er diesen eigenen Anteil verdrängt, das schafft Trennung und damit ein Problem.

Ganzheitlich wäre es eben zu sagen:

Ich bin zu allem fähig, auch dazu, Fleisch zu essen, aber ich entscheide mich bewusst im Sinne der Vermeidung von Tierleid dafür, keine tierischen Produkte zu essen.

Der Veganer kann auch noch andere zu überzeugen versuchen, keine tierischen Produkte zu essen, muss ihnen aber dann letztlich die Entscheidung selbst überlassen.

Und er darf sie für eine in seinen Augen falsche Entscheidung nicht verurteilen.

Das führt letztlich ganz automatisch dazu, dass wir einerseits anderen die Entscheidungen für ihr Leben selbst überlassen, dass wir anderseits aber auch das Recht haben, andere davon abzuhalten, unsere Freiheit einzuschränken.

Hoffnung – Utopie? 

Um zu dem Bild vom Beginn dieses Artikels zurückzukehren:

Erlösung“ könnte psychologisch als Zustand bezeichnet werden, in dem wir durchsichtig werden, in dem wir dem Licht Gottes keinen Widerstand mehr entgegensetzen.

Das göttliche Licht strahlt dann durch uns hindurch in die Welt, und erzeugt somit keinen Schatten mehr.

Der „Unerlöste“ hingegen blockiert das göttliche Licht, setzt ihm Widerstand entgegen und erzeugt somit den Schatten.

Wenn wir unsere Schattenaspekte nicht mehr verdrängen, ihnen aber auch keinen Handlungsspielraum anbieten, dann weicht jeglicher Widerstand aus uns.

Dann werden wir „durchsichtig“, und das göttliche Licht findet in uns keinen Widerstand mehr. Es leuchtet durch uns hindurch.

Nun zur Praxis:

Über dieses Thema können wir herrlich diskutieren oder einfach nur nachdenken und zustimmen.

Substanz und Veränderung kommt jedoch durch die Praxis.

Schattenarbeit braucht neben der Innenschau verbindliche Beziehungen.

Je enger die Beziehungen, desto häufiger tritt der Schatten auf die Bühne:

Das Böse liegt im anderen!

Wer hat es in einer Partnerschaft nicht schon gedacht:

„Wenn du nur so und so wärst, dann könnte auch ich…! Aber du bist halt so, deshalb kann ich nicht…!“

Und dann wird gekämpft.

Man sucht nach einer Strategie:

Wie kann ich den anderen so verändern, damit er angenehmer für mich wird?

Manche Paare kämpfen ein Leben lang. Andere geben auf und trennen sich.

Wenn man jedoch die Schatten-Einsicht radikal auf sich selbst anwendet:

„Ja, es steckt mehr von der Dunkelheit in mir, als ich wahrhaben möchte“,

dann kann sich unser Bewusstsein entwickeln.

Hin zur gelebten Ganzheit: zum Mitgefühl, Barmherzigkeit – und Mut!

Ein schöner Gedanke:

Ich muss mich nicht mehr verstecken.

„Es“ geschieht alles „nach seinem Willen“.

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Über Jan von Wille

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About the Author

Jan von Wille, leitet zusammen mit seiner Frau Susanne die Akademie für Lebenskunst und Leaderschip. Themen wie Achtsamkeit, moderne Spiritualität und Unternehmertum

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