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Wahrscheinlich kennst du das auch:
Du hast etwas erlebt, dass dich totunglücklich gemacht hat. Du durchlebst schreckliche Tage und haderst mit deinem Schicksal.
Wochen, Monate oder Jahre später stellst du dann vielleicht fest, dass dir nichts Besseres hätte passieren können. Und vieles, was so gut schien, entpuppte sich im Nachhinein als üble Falle, als eine schwere Last, die du nun mit dir rumschleppst.
Ein Beispiel:
Millionen Menschen spielen jede Woche Lotto. Aber 44% der Millionen-Gewinner sind nach 5 Jahren pleite und mieser dran als vorher. Etwa ähnlich viele sind nach dieser Zeit geschieden. Fraglich, ob der Rest durch den plötzlichen Geldsegen wirklich glücklicher geworden ist…
Es gibt eine wunderbare Geschichte, die mir ein kostbarer Schatz geworden ist. Ich habe sie für meine Sichtweise dem Leben gegenüber tief in mir aufgenommen.
Vielleicht ist sie für dich auch eine so kraftvolle Inspiration:
Einst ging ein König mit einem Freund und seinem Arzt im Wald auf die Jagd.
Der König verletzte sich dabei den Finger, der Arzt versorgte die Wunde und verband sie.
Der König fragte: »Was meinst du, wird mein Finger wieder gut?«
Der Arzt antwortete: »Gut, schlecht, wer weiß das schon!«
Doch der Zustand des Fingers wurde immer schlimmer.
Der Arzt nahm den Verband ab und untersuchte ihn noch einmal.
Der König erkundigte sich erneut, ob mit dem Finger wieder alles gut werde.
Und wieder erhielt er die Antwort: »Gut, schlecht, wer weiß das schon!«
Drei Tage später war der Finger so schlimm entzündet, dass er amputiert werden musste.
Der König war völlig aufgebracht und ließ den Arzt ins Gefängnis werfen.
Er fragte den Arzt: »Nun, was denkst du darüber, im Gefängnis zu sein?«
Der Arzt antwortete wie gewohnt:
»Gut, schlecht, wer weiß das schon!«
Der König dachte, der Arzt sei wirklich komplett verrückt geworden.
Ein paar Tage später ging er wieder in den Wald, um zu jagen.
Dieses Mal verirrte er sich und wurde von Waldbewohnern gefangen genommen.
Sie wollten ihn den Göttern opfern, aber als deren Oberhaupt sah, dass der König nur neun
anstelle von zehn Fingern hatte, lehnte er ihn als Opfer ab, da er nicht perfekt genug war,
und gab ihm die Freiheit.
Der König kehrte in die Stadt zurück und ließ den Arzt aus seiner Zelle holen.
Er sagte zu ihm: »Es ist gut, was mit meinem Finger passiert ist,
das hat mir das Leben gerettet, aber es war schlecht, dass ich dich ins Gefängnis werfen ließ!«
Der Arzt sagte: »Nicht so schnell mit deinem Urteil.
Wenn du mich nicht ins Gefängnis geworfen hättest, wäre ich mit dir jagen gewesen.
Und da ich über zehn Finger verfüge, hätte man mich den Göttern geopfert.
Also hat es am Ende mein Leben gerettet, dass du mich hier eingesperrt hast!«
Die Moral von der Geschichte ist: »Gut, schlecht, wer weiß das schon!«
Herrlich, oder?
Jesus hat es mal mit einem Satz auf den Punkt gebracht:
Damit ist natürlich nicht gemeint, dass wir überhaupt nicht mehr urteilen oder bewerten sollen.
Aber ich glaube, uns allen tut eine kleine Entziehungskur im Bereich „Richten, urteilen und bewerten“ ganz gut.
Fragen:
Dann erinnere dich daran, wie oft dein Ärger oder dein Kummer unnötig und bereits eine Woche später wieder vergessen waren.
Lass deine negativen Gedanken los!
Vielleicht bist du heute krank und kannst morgen nicht zur Arbeit gehen, obwohl doch eine wichtige Sitzung ansteht, auf der du unbedingt dabei sein wolltest.
Möglicherweise gehst du übermorgen wieder hin, und die Kollegen beneiden dich, dass du nicht dabei gewesen bist, weil der Chef so schlecht gelaunt war.
Die Dinge ändern sich so schnell, und mit etwas Abstand können wir die Dinge schon wieder anders einschätzen.
Wenn uns das Schicksal gerade das Bein gebrochen hat, oder beide Beine, oder das Herz, dann tut das weh, dann kullern Tränen, verkümmern Pläne.
Aber ist vielleicht ist es nicht nur schlimm? Vielleicht ist es der Grundstein für etwas Gutes, sogar Großartiges?
»Gut, schlecht, wer weiß das schon!«
Nicht grübeln, sondern "bejahend fühlen"?
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