Neulich war ich auf der Abschiedsfeier einer guten Freundin.
Ganz tragisch:
Beim Spaziergang mit ihrem Hund sprang dieser in einen Fluss. Beim Versuch, ihn zu retten, ist sie selber gestorben.
Das sind Momente, in denen mir die Kostbarkeit und zugleich die Zerbrechlichkeit des Lebens erneut bewusst wird. Neben der Trauer und Tragik war es aber auch wunderbar zu sehen, wie liebevoll und unterstützend alle Beteiligten miteinander umgegangen sind. Die Kraft der Gemeinschaft…!
Auf dem Weg nach Hause dachte ich darüber nach, wie wenig wir im Leben wirklich kontrollieren können. Aber zugleich gibt es große Felder im Inneren, die wir aktiv gestalten können.
Und das immer mit einem gewissen Paradox:
Ich glaube, das es hilfreich ist, sich selbst absolut wichtig und zugleich total unwichtig zu nehmen.
Wir werfen alles in die Waagschale und geben unser Bestes. Jetzt und Hier. Weil dieser Moment entscheidend ist.
Und gleichzeitig bleiben wir möglichst entspannt, weil wir wissen, dass unsere Lebensspanne nur ein Augenzwinkern in einem atemberaubend komplexen kosmischen Spiel ist.
Und trotz dieses Wissens, dass unser Leben endlich ist, ist das Thema „Tod“ in unserer Gesellschaft für viele noch immer ein Tabu-Thema. Ähnlich wie die Finanzen: man spricht nicht drüber.
Inhaltsverzeichnis
Bei mir ist das anders. Vielleicht bedingt durch den frühen Tod meiner Mutter (ich war damals 4 Jahre alt) denke ich sehr häufig über den Tod nach.
Das Interessante:
Es macht mich nicht traurig oder depressiv, sondern sogar lebendiger!
Natürlich ist der Abschied von Menschen, die uns nahestehen immer etwas Grausames und kann uns bis ins Mark erschüttern. Es bleibt eine Lücke, die nicht mehr geschlossen werden kann.
Hier sollte man darauf achten, nicht in eine Erschöpfungsdepression zu verfallen. Auch der Burnout ist nicht weit, wenn man nicht auf sienen Körper achtet. Man kann gezielt „Burnout Prävention“ betreiben. Mehr zu diesen Themen findet man in den verlinkten Beiträgen.
Etwas anderes ist es, wenn ich über meinen eigenen Tod nachdenke.
Hier haben mir die Bilder geholfen, die den Tod als Freund, als Wegöffnung, als Lehrer darstellen.
Mit diesem Blogbeitrag möchte ich dir ein solches, freundliches Bild vom Tod vorstellen.
Was wirst du davon haben, wenn du diesen Beitrag liest?
Befreiung von Angst.
Der Tod ist die größte Angst in unserem Leben.
Deshalb ist die Aussöhnung mit dem Tod die größte Befreiung und Freisetzung von den anderen, kleineren Ängsten, die unser Leben eng machen.
In den Weisheitsbüchern der Bibel heißt es:
„Lehre mich bedenken, dass ich sterben muss, dass mein Leben ein Ende hat, damit ich weise werde“. (Psalm 90,12)
Wir können uns den Tod also mal als einen großartigen Lehrer vorstellen.
Und er könnte dich folgende drei Dinge lehren:
Warum sind Diamanten so wertvoll? Weil sie so selten sind.
Stell dir vor, der ganze Erdboden wäre übersät mit Diamanten. Sie würden sofort an Wert verlieren.
Was hat das mit dem Tod zu tun?
Begrenzung.
Hättest du unendlich viele Lebenstage, wären sie nichts wert.
Was wäre, wenn du jeden Sonnenaufgang und jedes Vogelzwitschern Milliardenmal hören würdest – ohne Ende?
Der Tod mit seiner Begrenzung „verdichtet“ unser Leben. So kann ich zum Beispiel auch nur etwas genießen, wenn es endlich ist.
Und noch ein Gedanke:
Jeder Tag ist wie ein kleines Leben. Und der Schlaf wie ein kleiner Tod.
Deshalb überleg doch mal, wie du deine Abende gestaltest. Die Zeit vor dem Schlafengehen ist eine der wichtigsten Zeiten am Tag. Also der Übergang vom Wachbewusstsein in das Unbewusste, die Schlafphase.
Verlaufen deine Abende meist ziemlich ähnlich?
Gestalte das Ende deiner Tage bewusst und liebevoll.
Mach deinen Tag innerlich rund und schließe dein Tageswerk friedlich und bewusst ab.
Achte darauf, was dich wirklich nährt und was dir guttut. Vielleicht ein
Bring also Qualität in deine Abende, denn in ihnen bereitest du deine Nächte vor.
Es ist der Einstieg in die Welt des Unbewussten und hier geschehen die Großen Dinge des Lebens.
Wenn du magst, nutze heute meine neue Einschlaf-Meditation auf YouTube:
>>> deine sanfte Reise in den Schlaf
Der Tod bringt die nötige Dramaturgie in mein Leben.
Er erinnert dich daran, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dein Leben ist kurz und flüchtig.
Wenn unser Leben endlos wäre, hatten wir doch gar keine Motivation, heute etwas draus zu machen.
Es gäbe ja immer noch das Morgen, und dann ein Übermorgen…. und ein Über-Übermorgen….
Nur durch das Bewusstsein einer „Deadline“ kommt eine Dramaturgie in unser Leben.
Stell dir vor, du wärst unsterblich.
Jede Spannung, jedes Risiko, alles Unvorhergesehene wäre plötzlich weg.
Erst durch die Begrenzung kommt Tiefe und Bedeutsamkeit in unser Leben.
Ich stelle mir gern vor, dass der Tod wie eine Wiedergeburt ist.
Die Seele ist endlich frei und nicht mehr gebunden an Raum und Zeit. Solange wir im Körper sind, sind wir im „Hier“.
Erst dadurch, dass wir in einem Körper sind, machen wir Erfahrungen. Das ist etwas Kostbares und Einzigartiges.
Gleichzeitig bringt es auch eine einsame Seite mit sich – das Getrenntsein.
Wenn man in einem Körper lebt, ist man zwangsläufig von allen anderen Körpern getrennt.
Ein sehr großer Teil unseres Lebens besteht in dem unbewussten Versuch, diese Trennung aufzuheben und Verbindung zu erleben.
Mit dem Tod wird die Seele aus dem begrenzten Körper entlassen und gelangt in eine freie, unbegrenzte Welt.
Die Seele ist frei, dort zu sein, wo immer sie zu sein wünscht. Deshalb sind die Toten auch unsere nächsten Nachbarn.
… Mit diesem etwas provozierenden Satz zum Nachdenken möchte ich diesen Beitrag beenden.
Die praktische Anwendung dieser Zeilen besteht diesmal im Nachdenken.
Denkhilfen:
Sollten dir spontan Gedanken kommen, kannst du mir gern einen Kommentar hinterlassen.
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