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Kennst du dieses Lebensgefühl in verschiedenen Variationen?
Dann könnten die folgenden Zeilen für dich hilfreich sein.
Egal, was andere tun oder was entsteht, es ist nie ausreichend.
Etwas „gut“ machen zu wollen, ist grundsätzlich hilfreich. Was macht jedoch einen Perfektionisten aus?
EinenPerfektionist erkennt man nicht daran, dass er alles auf die Reihe bekommt. Er ist zwar oft ein Meister der Organisation, seine Schaffenskraft ist bemerkenswert und wird allgemein geschätzt, dennoch fühlen sich Perfektionisten „eng“ und nie „fertig“ an.
Selbst wenn eine Aufgabe ordentlich erledigt ist, stellt sich das Gefühl der Erleichterung oder Zufriedenheit selten ein.
Im Allgemeinen motivieren Liebe, Fürsorge oder Freude uns, Aufgaben gut auszuführen. Beim Perfektionisten entsteht dieses Verlangen jedoch aus einer anderen Quelle:
Er ist ein Vermeidungsweltmeister.
Die Ursache liegt häufig in der Vergangenheit. Erfährt ein Kind Liebesentzug, weil sein Verhalten nicht dem gewünschten Standard entspricht, kann sich Angst vor Ablehnung oder Strafe einprägen. Etabliert sich daraus ein Grundmuster, eine Grundatmosphäre, folgen zwangsläufig nachhaltig negative Konsequenzen.
Vermeidungsangst wird zum Lebensmotivator.
Wenn ich Aufgaben aus Liebe und Fürsorge verrichte, bin ich in Kontakt mit dem, was ich tue – und mit dem, wer ich bin.
Wenn ich Aufgaben aus Perfektionismus erledige, bin ich nicht in Kontakt mit meinem Tun, sondern in Kontakt mit meiner Angst.
Diese Energie trennt mich von meinem Innenleben und führt darüber hinaus zu einer Distanz zu meinen Beziehungen.
Nicht grübeln, sondern "bejahend fühlen"?
Susanne und ich sind jetzt 26 Jahre verheiratet. Wie jedes Ehepaar haben wir verschiedene Beziehungsphasen erlebt. In der Regel stellt sich nach den ersten 2-3 Jahren eine Phase der Ernüchterung ein.
Wenn die ersten emotionalen Wogen des Verliebtseins etwas abklingen, wird der Blick für den Partner realistischer. Die netten kleinen Unterschiede, die am Anfang inspirierend waren, sind jetzt nervig und oft Auslöser für einen Streit.
Das wird auch sprachlich bemerkbar. Anfangs nannte man sich vielleicht „Mäuschen“, „Kätzchen“ oder „Häschen“, doch allmählich werden die Tiere größer…
In dieser Phase haben Susanne und ich uns vorgenommen, an unserer Beziehung „zu arbeiten“. Einmal im Monat nahmen wir uns abends Zeit, um einen „Ehe-Check“ durchzuführen. Dazu hatten wir Fragebögen erstellt, mit denen wir die verschiedenen Ebenen unserer Beziehung überprüfen konnten. Jeder konnte ankreuzen ob er diese im grünen, gelben oder roten Bereich empfand:
Diese Abende waren hilfreich, aber irgendwann merkten wir, dass der Schwerpunkt stark auf Verbesserung lag. Und oft auch:
Eine bedeutende Wende war die Erkenntnis, dass Veränderung nur in ganz kleinen Schritten möglich ist.
Wenn überhaupt.
Auch heute reden wir immer wieder mal über unsere Beziehung. Aber wir haben aufgehört, ständig Feineinstellungen beim anderen vornehmen zu wollen.
Susanne ist gut so, wie sie ist. Wie sie jetzt ist.
Und wenn sie sich verändert, dann ist das auch in Ordnung.
Solch eine grundlegende Annahme ist nicht einfach. Aber es gibt keinen anderen Weg für erfüllte Beziehungen.
Vielleicht kennst du auch die inneren Monologe, die sich fast wie ein Refrain anhören:
Die inneren Stimmen können sehr hart und fordernd sein.
„Los, streng dich an, gib dir mehr Mühe!“ Siesen inneren Mangel können wir jedoch nicht beheben durch mehr Arbeit, mehr Konsum, mehr Sport.
Eher durch Akzeptanz und mehr Freundlichkeit uns selbst gegenüber.
Wenn ich vom Perfektionismus befreit werde, komme ich in Kontakt mit meinen Inneren.
Und in dem Maße, wie ich Kontakt zu meinen Gefühlen bekomme, die durch Angst blockiert waren, werden auch Beziehungen tiefer und lebendiger.
Und für diesen nächsten Schritt brauchen wir…
Wie geht es dir, wenn du dieses Wort hörst? Fühlt sich nicht so sexy an, oder?
Heute möchte ich dir eine etwas ungewöhnliche Definition für Geduld anbieten:
Zufrieden sein mit dem Tempo deiner Entwicklung – in deinem Leben und im Leben anderer!
Lehn dich doch gerade jetzt für ein paar Sekunden zurück, spür mal in dein Leben hinein:
Wie zufrieden bist du mit deinen Beziehungen, mit deiner persönlichen Entwicklung, deiner Arbeit…?
Auch wenn du das nicht sofort annehmen kannst:
Vielleicht bist du genau dort, wo du im Moment auch sein solltest.
Das würde sich auch nicht ändern, wenn du kompetenter, charismatischer, spiritueller oder reicher wärst.
Wie du jetzt bist, ist das, was du jetzt sein kannst.
Vielleicht bist du etwas reifer als letztes Jahr und morgen wirst du wahrscheinlich noch etwas reifer sein.
Und das ist gut so!
Jeder Mensch hat eine ganz eigene Bestimmung, ein eigenes Tempo und einen eigenen Beitrag für diese Welt.
Wenn dein Herz offen ist,
wenn du deine Sehnsucht lebendig hältst,
und du treu dir selbst gegenüber bist,
dann bleibst du lebendig.
Du wirst zu einer wohltuenden inneren Ruhe gelangen.
Du kannst Zufriedenheit empfinden.
Vielleicht wirst du dadurch dem Drang nach Perfektion etwas mehr widerstehen können….
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Nicht grübeln, sondern "bejahend fühlen"?
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