persönliches Wachstum durch Meditation

Freier werden – von Sorgen und Dingen

By Jan | Achtsamkeit

Jun 02
minimal

Es gibt einen feinen Unterschied zwischen „um etwas sorgen“, oder  „für etwas sorgen“.

Vor einigen Wochen habe ich mich mit „Minimalismus“ beschäftigt. Dies ist der Begriff für eine kleine „Bewegung“ die auf unserer Überflussgesellschaft reagiert. Ausgesprochene Freaks haben als Ziel, nicht mehr als 100 Gegenstände zu besitzen!

Im Grunde entdecken sie hier das, was durch einzelne Personen immer wieder als hilfreiche Orientierung in unser Leben hineingebracht haben. Jesus, Franziskus, Gandhi, Sokrates – so unterschiedlich ihre Traditionen waren, hatten sie doch auch eine Grundbotschaft durch ihr Leben vermittelt:

Es gibt im Grunde nichts, was dir gehört.

Du bist weder Besitzer noch Eigentümer der Dinge, sondern ihr Verwalter. Für eine gewisse begrenzte Zeit kommen Dinge in dein Leben und in Deine Obhut.

Kümmere dich um sie, so gut Du kannst, aber „verklebe“ nicht mit ihnen.

Natürlich sollten wir nicht alles verkaufen, verschenken oder wegwerfen, was wir haben, und von nun an als Bettler durchs Land ziehen. Oder uns von abgelaufenen Nahrungsmitteln aus dem Supermarkt ernähren.

Es geht um eine innere Haltung zu den Dingen. Wenn wir etwas nicht als unser Eigentum betrachten, schmerzt es auch nicht so, wenn es aus unserem Leben verschwindet.

Und wie unsinnig ist es, uns an Dinge zu klammern, die dem Wandel unterworfen ist? Ist es nicht so, als würden wir uns an Wolken festhalten wollen, die früher oder später ohne uns weiterziehen werden?

Manchmal hängen wir auch an Dingen, weil sie uns an etwas erinnern oder wir etwas bestimmtes fühlen, wenn wir sie betrachten. Doch die Erinnerungen und die Gefühle sind in unseren Köpfen und Herzen, nicht in den Dingen.

Auch Ideen, Gefühle, Erinnerungen und Menschen können ein Besitz sein, an den wir uns klammern.

Es ist ein großer Unterschied, ob wir uns um etwas sorgen, oder ob wir für etwas sorgen.

Eine kurze Achtsamkeitsübung könnte jetzt sein: Innehalten, tief einatmen und dann folgenden Satz bewusst machen:

Weder Dinge noch Menschen gehören mir, ich verwalte oder berühre sie nur vorrübergehend.

Wenn du auch etwas leichteres Gepäck haben möchtest: Courtney Carver vom Minimalismus-Blog Be More with Less empfiehlt, die folgenen Dinge zuerst loszuwerden, wenn wir uns das große Entrümpeln erleichtern wollen.

  1. Klamotten, die du nicht trägst. Mit 70 muss man keinen Minirock mit Reißverschluss hinten mehr haben. Fange mit deinem Kleiderschrank an, das ist ein guter Tipp.
  2. Nicht identifizierbare Dinge in deinen Schränken. Gehe deine Schränke und Schubladen durch, nimm die einzelnen Gegenstände in die Hand und überlege: Brauche ich das wirklich? Und: gibt es mir ein gutes Gefühl? Wenn nein: Weg damit.
  3. Vereinsamte Gegenstände. Socken und Handschuhe, denen das Gegenstück fehlt. Behälter ohne Deckel, Hundespielzeug ohne Hund …
  4. Spielzeug deiner Kindern. Vielleicht spielt Dein 15-Jähriger nun echt nicht mehr mit dem Playmobil. Beziehe deine Kinder in das „Entrümplungs-Projekt“ mit ein. Warte nicht drauf, dass sie selber auf die Idee kommen. Es könnte ein langes Warten werden.
  5. Überflüssiges Geschirr. Ein drittes Service kann seinen Reiz bei besonderen Anlässen haben – aber wie oft tritt das wirklich ein? Vielleich kann es ja ein Anderer besser gebrauchen.
  6. Dinge, die dich runterziehen. Ein Liebesbrief von dieser Sybille vor 20 Jahren. Oder alte Fotos, die Dich an nichts erinnern als Schmerz…
  7. Dein schlechtes Gewissen. Nichts, was man anpacken könnte – aber etwas, das uns oft packt. Wir haben jemandem ehrlich die Meinung gesagt. Anders gehandelt, als es von uns erwartet wurde. Oder gegen eine Regel verstoßen. Wir dürfen uns davon befreien.

Also, weg mit dem alten Zeug und die entstandene Freiheit genießen.

 

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About the Author

Jan von Wille, leitet zusammen mit seiner Frau Susanne die Akademie für Lebenskunst und Leaderschip. Themen wie Achtsamkeit, moderne Spiritualität und Unternehmertum

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