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Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind ein dominantes Thema in der Öffentlichkeit. Wie wir mit dieser Aufgabe umgehen können wird vermutlich lange Thema bleiben, da die politischen und wirtschaftlichen Fluchtgründe in den Herkunftsländern fortbestehen. Ich vermute stark, dass diese Herausforderung mehr Lebensbereiche in unserer westlichen Gesellschaft berühren und verändern wird, als bisher vermutet.
Auch in der Bibel kommt dieses Thema vor, keineswegs nur am Rande. Und die Bibel bezieht eine sehr klare Position. So heißt es im dritten Buch Mose:
„Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.“ (3. Mose 19, 33-34)
Der Tenor der Bibel ist nicht nur freundlich, was zu der damaligen Zeit schon erstaunlich genug wäre. Überraschend und herausfordernd ist jedoch, dass „Fremde“ nicht nur als Einwohner zweiter Klasse geduldet, sondern Einheimischen gleichgestellt, ja geliebt werden sollen, wie man sich selbst und seine Nächsten liebt!
Zur Begründung wird auf den Aufenthalt der eigenen Vorfahren in der Fremde verwiesen: Ägypten, Babylon etc.
Das Durchleben dieser eigenen traumatischen Erfahrungen im Exil ermöglichte den Hebräern eine Kultur des Zusammenlebens, die von einer tiefgreifenden Gotteserfahrung geprägt war:
Inhaltsverzeichnis
Auch im westlichen Europa haben wir die Erfahrung der Fremde und der Flucht hinter uns. 2 Weltkriege innerhalb einem Jahrhundert…
Somit müsste diese Grunderfahrung, dass wir nur Gäste in dieser Welt sind auch unser Bewusstsein geprägt haben.
Inzwischen sind wir aber eine der reichsten Regionen der Welt, die überproportional globale Ressourcen (Energie, Bodenschätze, Umwelt, Klima) verzehrt.
Die Kultur des Wettbewerbs und des Konsums hat unser Bewusstsein geprägt.
Petrus mahnt in einem seiner Briefe: „Gebt den irdischen Begierden nicht nach, die gegen die Seele kämpfen.“ (1 Petr. 2,11).
Ein solcher Widerstand wäre sehr nötig, hat sich aber bis jetzt noch nicht spürbar durchgesetzt.
Und nun sind da die Flüchtlinge mit ihrer Erfahrung, absolut alles losgelassen zu haben.
Zwischen unseren Alltagssorgen und ihren Sorgen besteht ein riesiges Gefälle.
Und: die meisten von ihnen sind traumatisiert.
Es gibt die politischen Herausforderungen, über die in den Medien heftig diskutiert wird.
Aber was könnten wir ganz persönlich tun und wo können wir vielleicht Gottes Reden erfahren?
Vielleicht ist bei manchen Flüchtlingen, wie den Hebräern auf ihrer Flucht, etwas von Sinn und Hoffnung aufgeleuchtet, von einem realen, präsenten Gott. Gotteserfahrungen, die man nicht kaufen kann. So könnten sie uns eine Perspektive geben, die mehr ist als Wachstum und das Weitermachen im Hamsterrad der Gier, der Erschöpfung und des Sinnverlustes.
Eine Tugend, die uns Deutschen nicht gerade nachgesagt wird. Mehr als vieles andere brauchen diese Menschen eine freundliche Begegnung und das Gefühl, willkommen zu sein.
Es gibt kaum bessere Wege, Menschen willkommen zu heißen und mit ihnen Kontakte zu knüpfen, als bei einem gemeinsamen Essen. In unserer Gemeinde haben wir eine Aktion gestartet: „Herzlich Willkommen“. Dabei lädt man einfach eine Flüchtlingsfamilie oder auch Einzelperson zu einem Abendessen ein und sagt damit: Herzlich willkommen.
www.enchristo.de/gemeindeleben/herzlich-willkommen.html
Was sich aus diesen Abendessen entwickelt, entscheidet die Chemie und die beteiligten Personen.
Wenn du im Internet folgende Begriffe eingibst, findest du noch viele weitere kreative Aktionen: „herzlich willkommen Flüchtlinge“
Und hier eine Aktion, die mich sehr bewegt hat, weil sie ideenreich und auch politisch sehr ausdrucksstark ist (6 minuten):
Weite Teile der Bibel sind aus einer Trauma-Erfahrung heraus geschrieben. Die Flucht der Israeliten aus Ägypten, Israel in babylonischer Gefangenschaft, die frühen Briefe und die Evangelien zur Zeit der Christenverfolgung. Manche (Gewalt)Texte der Bibel versteht man auch besser, wenn wir wissen, dass sie Teil menschlicher Trauma-Verarbeitung sind. Vielleicht öffnen sich manche biblische Passagen für uns ganz neu, wenn wir Geschichten der Flucht, Auseinandersetzung mit Trauma und grundlegender Armut auf uns wirken lassen.
Auf diese Weise kann diese komplexe Herausforderung ein Geben und Nehmen sein.
Überlege doch, wie du Teil der Antwort Gottes dabei sein kannst….
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