persönliches Wachstum durch Meditation

2 Gesten, die dein Inneres Kind braucht

By Jan | Selbstliebe

Feb 02
Inneres Kind

Als unser erstes Kind geboren wurde, war ich total aufgeregt.

Ich lief durch das Krankenhaus zur Geburtsstation, sah links und rechts in den anderen Zimmern Frauen mit ihren Neugeborenen.

Alles nicht interessant für mich.

Ich hatte nur ein Ziel:

MEINE Tochter!

Als ich sie dann direkt nach der Geburt in den Armen hielt,
sah ich:

das schönste Wesen der Welt 😉

Sie war perfektwunderbargeheimnisvoll!
Jetzt, Jahre später, nachdem wir schlaflose Nächte und viel Drama hinter uns haben –
ist sie immer noch wunderbar…

Natürlich ist das eigene Kind immer etwas besonderes. Chiara ist nun 20 Jahre alt und ich empfinde, ihr Selbstbewusstsein ist ganz gut ausgeprägt.

 

Das große Ja im Leben

Wenn wir Glück hatten und das große JA zum Leben durch unsere Eltern erfahren haben,
dann stehen uns viele Türen offen.

Leider haben nicht alle von uns diese Erfahrungen gemacht.
Die Kindheit gehört für viele von uns sogar zu den schwierigsten Kapiteln in unserem Leben.

Aber es gibt zum Glück viele Möglichkeiten, dieses große JA nachträglich zu erfahren.
Jemand sagte es mal so:

„Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“.

Gemeint ist damit, dass wir belastende Erinnerungen aus der Kindheit überwinden und unsere Erinnerungen daran so umformen können, dass sie uns als erwachsenen Menschen nicht mehr belasten.

Wir tragen fast alle ein verletztes, nicht geheiltes inneres Kind in uns.

Es hat viele falsche Glaubenssätze übernommen, weil es das Verhalten anderer und gewisse Situationen entsprechend falsch interpretiert hat. „Ich bin nichts wert“,

„Ich tauge nichts“,

„Ich kann nichts“,

„Ich bin an allem Schuld“ u.s.w..

 

Viele Menschen sind komplett identifiziert mit diesem inneren Kind und erkennen nicht, dass sie auch einen inneren Erwachsenen in sich tragen.

Dieser ist durchaus in der Lage, mit verschiedenen Methoden dieses innere Kind zu heilen.

Hier stelle ich 3 Möglichkeiten kurz vor.

Zuerst noch etwas zum „Modell“ des Inneren Kindes

 

Seelenbilder

 

Unsere Seele spricht stark auf Bilder an.

Deshalb werden die frühen und prägenden Erfahrungen unseres Lebens mit dem Bild „Das Innere Kind“ zusammen gefasst.

Mit dem Modell des Inneren Kindes werden verschiedene Aspekte verknüpft:

  • Kindliche Erfahrungen aus der Vergangenheit
    In den verschiedenen psychologischen und therapeutischen Richtungen geht man davon aus, dass jeder Mensch die Erfahrungen, die er als Kind gemacht hat, in sich gespeichert hat. Hat man ein gesundes Inneres Kind, kann man auf Ressourcen wie Spontaneität, Kreativität, Lebensfreude und andere ursprüngliche Emotionen gut zuzugreifen. Es sind die Kräfte, zu denen wir als Kinder gute Verbindung hatten.

 

  • Frühere Verletzungen wirken nach
    Ist das Innere Kind jedoch früher durch negative Erfahrungen verunsichert oder traumatisiert worden, so hat der heranwachsende Mensch die Verbindung mit ihm möglicherweise unterbrochen. Um sich nicht mehr den negativen Emotionen auseinander zu setzen, wurde das Innere Kind isoliert. Damit ist aber auch die Verbindung zu den Ressourcen dieses Inneren Kindes gestört.

 

  • Beeinträchtigungen als Erwachsener
    Dadurch entwickelt der Mensch ein instabiles und gestörtes Selbstbild, das ihn extrem anfällig und sensibel für Liebesentzug oder Kritik macht. Das unbeliebte und verunsicherte Innere Kind lässt ihn kein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und erzeugt eine übergroße Abhängigkeit vom Wohlwollen anderer. Im Verbund damit entwickeln sich große Ängste davor, ungeliebt zu sein und verlassen zu werden.

 

Das Innere Kind in der Psychotherapie und in Übungen

Kinder sind sehr lange Zeit äußerst abhängig davon, dass die Umwelt ihre Bedürfnisse befriedigt. Geschieht dies nicht – wie es wohl bei jedem Menschen immer wieder vorkommt -, so liegen diese Bedürfnisse weiter brach. Der erwachsene Mensch hat es entsprechend schwer, sich angemessen und reif zu verhalten.

Er bekommt einen Wutanfall, bricht in Tränen aus und läuft vor einer schwierigen Situation schnell davon.

Oder er fühlt sich hilflos und unsicher, weil er in dieser schwierigen Situation wieder Kontakt zum verletzten Inneren Kind bekommt.

 

Das Innere Kind heilen

In der Psychotherapie ist der Hauptansatz der verschiedenen Therapien, das Innere Kind anzunehmen und die Wunden der Vergangenheit zu heilen.

Dabei arbeitet man mit verschiedenen Ansätzen, um Zugang zum Inneren Kind zu erlangen und es zu heilen.

Es werden zum Beispiel Inneres-Kind-Übungen praktiziert, in denen der Klient lernt, sein Inneres Kind zu akzeptieren und es liebevoll zu versorgen.

Es geht es also darum, Kontakt aufzunehmen und ihm das zu geben, was es so lange schmerzlich vermisst hat. So kann auch dieser Persönlichkeitsanteil einen Entwicklungsprozess starten, nachdem die alten Wunden geheilt sind. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es verschiedene Übungen mit dem Inneren Kind.

Übungen zur Kontaktaufnahme mit dem Inneren Kind

  • Fotoübung
    Bei dieser Übung benutzt man idealerweise ein Foto aus der Kindheit, auf dem man vielleicht gar nicht so glücklich aussieht. Nun versetzt man sich in das Kind auf dem Foto hinein und versucht heraus zu finden, was es gefühlt und gedacht hat.

 Man kann auch ein Gespräch mit dem Inneren Kind führen, ihm beteuern, dass man für es da ist, und es fragen, welche Bedürfnisse es hat und was es besonders dringend braucht.

  • Das Innere Kind im Arm
    Bei dieser Übung stellt man sich vor, dass man sein jüngeres Ich als Inneres Kind auf dem Arm hält. Als Hilfe kann man dabei gerne eine Puppe, ein Kuscheltier oder auch einfach ein Kissen nehmen. Wenn man nun die Augen schließt und an das Innere Kind denkt, kann man sich gut in seinen emotionalen Zustand hinein versetzen und erspüren, welche Bedürfnisse gestillt werden müssen.

 

Gerade, wenn man zum ersten Mal mit seinem Inneren Kind in Kontakt tritt, kann es zu sehr emotionalen Erlebnissen kommen – Wut, Schmerz, aber auch Trauer können spürbar werden.

Das ist aber völlig in Ordnung und eher ein Zeichen dafür, dass man den Kontakt aufgebaut hat.

 

Übungen zur Heilung des Inneren Kindes

Wenn man einmal Kontakt zum Inneren Kind aufgenommen und etabliert hat, kann man nun daran gehen, die alten Wunden aus der Kindheit zu heilen.

  • Der innere Schutzraum
    Besonders dann, wenn das Innere Kind sehr ängstlich ist, braucht es Schutz und einen Rückzugsort, an dem es sich sicher fühlen kann. Dazu stellt man sich innerlich einen angenehmen Ort der Sicherheit und des Wohlfühlens vor – der kann bei den Menschen sehr verschieden aussehen.

 Für den einen ist es vielleicht eine Sommerwiese, für den anderen ein kuscheliges Wohnzimmer. Dann führt man sein Inneres Kind an diesen  Ort und versichert ihm, dass es ihn jederzeit aufsuchen kann und dort vor allen Gefahren sicher und geschützt ist.

Zur Unterstützung dieser Imaginationsübung haben wir verschiedene Videos auf YouTube gestellt. Z.B. dieses hier klicken >>

 

  • Bedürfnisse des Inneren Kindes erfüllen
    In dieser Übung befragt man vorher das Innere Kind, welches Bedürfnis es dringend gestillt haben möchte. Vielleicht ist es einfach Liebe, vielleicht ist es auch kritiklose Anerkennung. Man stellt sich wieder vor, das Innere Kind in den Arm zu nehmen, und gibt ihm dann aus vollem Herzen das, was es braucht.

 

Schritt für Schritt wird so nachgeholt, was in der Kindheit aus verschiedenen Gründen nicht in einem gesunden Prozess ablaufen konnte. So können wir als Erwachsene in der Gegenwart Schritt für Schritt die Wunden unserer Kindheit aufarbeiten und heilen.

Teil dieses Heilungsprozesses ist auch das Loslassen unserer Eltern.

Möchtest du diesen Prozess vertiefen, schaue in diese beiden geführten Meditationen:

„Die eigenen Eltern loslassen“

>> hier klicken <<

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About the Author

Jan von Wille, leitet zusammen mit seiner Frau Susanne die Akademie für Lebenskunst und Leaderschip. Themen wie Achtsamkeit, moderne Spiritualität und Unternehmertum

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