Sind Menschen zufrieden, weil sie dankbar sind – oder sind wir dankbar, weil wir zufrieden sind?
Ich glaube zutiefst, dass Dankbarkeit die Voraussetzung für Zufriedenheit ist. Wenn ich dankbar bin für das Gute in meinem Leben, bewahrt mich das zugleich vor Unzufriedenheit.
Inhaltsverzeichnis
Denn unsere Gefühle sind so beschaffen, dass manche von ihnen nicht miteinander vereinbar sind.
Hast du dich schon mal gleichzeitig wütend und glücklich gefühlt? Unmöglich.
Dankbarkeit ist das effektivste Gegenmittel für negative Gefühle wie zum Beispiel Ärger, Neid, Sorge und Groll.
Während Verliebtheit ein hochintensives, aber zeitlich begrenztes Glücksgefühl ist, bringt Dankbarkeit ein stilleres, nicht so spektakuläres Gefühl, das sich dafür aber sehr lang anhaltend positiv auf unser Befinden auswirkt.
Kurz:
Verliebtheit macht punktuell sehr glücklich. Dankbarkeit fühlt sich nicht so intensiv an, ist dafür aber nachhaltig.
Und dieses nachhaltige Wohlbefinden nennen wir dann Zufriedenheit.
In einer neuen Studie berichtet der Psychologe Dr. Christian Jarrett von beeindruckenden Ergebnissen:
Forscher der Indiana University machten ein Experiment mit 43 Personen, die wegen Ängsten oder Depressionen in Therapie gingen. 22 von ihnen sollten in den ersten drei Wochen jeweils 20 Minuten lang einen Brief an jemandem schreiben, in dem sie ihre Dankbarkeit ausdrückten. Ob sie diesen Brief abschickten oder nicht blieb ihnen überlassen. Die Kontrollgruppe verzichtete auf diese Übung.
Drei Monate nach dem Ende der Therapie wurden alle Teilnehmer unter einen Hirn-Scanner gelegt.
Noch Monate nach einer kleinen Schreib-Übung ist das Gehirn also darauf geeicht, besonders dankbar zu sein.
Dankbarkeit funktioniert unter anderem deshalb, weil sie selbsterhaltend ist. Fast wie ein Perpetuum Mobile im Kopf: Je mehr du dich in ihr übst, umso vertrauter wird dir ihre Dynamik, umso mehr schwingt das Hirn von selbst in diesem heilsamen Rhythmus ..
Alle Erlebnisse und Dinge verblassen mit der Zeit. Wenn wir uns immer mehr darin üben, für die bloße Existenz dankbar zu sein, wird Dankbarkeit immer mehr zu unsrem Wesen. Es wird uns tiefer und tiefer durchdringen und beleben und nicht nur an der Oberfläche der Erlebnisse bleiben.
Statt zu sagen, „Ich bin dankbar für das schöne Wetter“, sagen wir
„Ich bin dankbar“.
Immer wenn du also dankbar für eine bestimmte Sache bist, kannst du die Dankbarkeit ausweiten, indem du sagst:
„Ich bin dankbar“.
Du kannst diese drei Worte auch als Mantra für eine Meditation nutzen.
Auf diese Weise lösen wir unsere Dankbarkeit von den Bedingungen, die jederzeit wieder verschwinden können. Dankbarkeit wird dadurch mehr und mehr ein Teil von uns selbst, statt eine Verbindung zu einer Sache im Außen.
PS: Hier noch eine Inspiration auf unserem Youtube Kanal – wie du dankbar den Tag beginnen kannst:
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