Anna wurde vor vier Monaten erstmals Mutter. Ihr Baby ist absolutes Wunschkind. Warum fühlt sich nun zunehmend müde, lustlos, frustriert, unglücklich und traurig? Seit der Geburt des Babys konnte Anna keine einzige Nacht durchschlafen, da ihr Baby sie mehrmals nachts mit lautem Weinen weckt. Schlafmangel, die Betreuung und Pflege des Kindes und die Hausarbeit rauben ihr sämtliche Kräfte. Anna leidet an einem Erschöpfungs-Burnout.
Stefan betreut seit einem Jahr neben seiner Vollzeitbeschäftigung seine demente Mutter. Er ist ein sehr pflichtbewusster Mann, der in seinem Job immer 100 Prozent Leistung abliefert. Bevor er morgens ins Büro fährt, betreut er seine Mutter. Nach Dienstschluss fährt er sogleich nach Hause, um sich wieder um seine Mutter zu kümmern. Er ist in letzter Zeit zunehmend gereizt. Abends betäubt er sich mit Alkohol. Aufträge und Anweisungen seiner Vorgesetzten erledigt er meist unkonzentriert, sodass er immer öfter Fehler macht.
Burnout ist längst nicht mehr nur als typische „Manager-Krankheit“ zu bewerten. Es kann alle Menschen betreffen, quer durch alle Alters- und Berufsgruppen sowie Gesellschaftsschichten: Frauen, Männer und zunehmend sogar Kinder und Jugendliche.
Nicht nur im Zusammenhang mit chronischer Überforderung, Stress und Leistungsdruck im Job spricht man von Burnout. Auch permanente private Probleme können zutiefst erschöpfen, krank machen und zu einem Zustand des Ausgebranntseins führen. Menschen im Burnout fühlen sich körperlich und seelisch erschöpft, müde, lustlos und ziehen sich immer öfter und intensiver von ihren Mitmenschen zurück.
Dieses permanente Gefühl der körperlichen Ermüdung und des Ausgebranntseins geht immer einher mit einer seelischen Erschöpfung, die sich zeigen kann in einer Kraftlosigkeit, Dauermüdigkeit, in Lustlosigkeit und dem Gefühl, dass du an nichts mehr wirklich Freude hast in deinem Leben. Wichtig ist es, dass du dir zunächst eingestehst, dass du dich in einer bestimmten Lebenssituation im Job und/oder im Privatleben dauerhaft gestresst und überfordert fühlst. Was sich so simpel anhört, ist im Alltag allerdings oft nicht so leicht umzusetzen. Das beginnt bei deiner Erkenntnis, dass du dich in deinem Job, in deinem Familienleben oder in deiner Liebesbeziehung wie im Hamsterrad gefangen fühlst, unglücklich oder ausgelaugt.
Hast du in letzter Zeit immer wieder Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, starke Rücken-Verspannungen oder leidest du unter chronischen Schlafstörungen? Fühlst du dich sogar ohne körperliche Anstrengung immer wieder müde und erschöpft? Spätestens jetzt solltest du beginnen, deinen Lifestyle zu hinterfragen und achtsam mit dir und deinen Ressourcen umzugehen.
Belastende Situationen, wie Mobbing im Betrieb, können durch Überforderung genauso in einem Burnout münden wie erfreuliche und durchaus erwünschte im Privatleben, wie beispielsweise die Geburt eines Kindes.
Welche Lebenssituationen können derart belastend werden, dass sie zu einem Burnout führen können? Beispiele dafür sind:
Wenn dir einige dieser Punkte bekannt vorkommen in deinem Leben, so solltest du rasch handeln und dir Hilfe suchen, denn die Gefahr, dass du dich in einem Burnout befindest, das sogar in einer schweren Krankheit oder einer Depression mündet, ist sehr hoch. Ein ähnliches Thema, aber trotzdem ist die Erschöpfungsdepression. Wenn du wissen möchtest wie du eine Erschöpfungsdepression überwinden kannst, folge dem Link.
Natürlich äußert sich ein Burnout nicht bei allen Menschen in der gleichen Weise und Intensität. Das Verhalten ist grundlegend unterschiedlich und abhängig von zahlreichen Faktoren, wie: Charakter, Prägungen in der Kindheit, Epigenetik, Lebenserfahrung, Resilienz und allgemeiner Gesundheitszustand.
Einige Menschen erleben verstärkt Angst- oder gar Panikgefühle, andere wiederum schaffen es nicht mehr, sich wirklich zu entspannen und abzuschalten, oder sie versinken in Traurigkeit und Pessimismus.
Gerade Menschen mit sehr hohen Leistungsansprüchen an sich selbst merken meist erst sehr spät, dass sie sich in einem Burnout befinden. Sie sind ein Meister im Verdrängen und stellen ihr Pflichtbewusstsein und (vermeintliche) Erwartungen anderer immer an die erste Stelle. Oft sind auch Mütter Burnout-gefährdet, wenn sie stets in allem, was sie tun, möglichst „perfekt“ sein wollen: bei der Kindererziehung, im Haushalt, im Job und oft auch in ihrer äußeren Erscheinung. Alles muss immer tip-top sein, um (vermeintlichen) Erwartungen zu genügen.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die es immer allen anderen „rechtmachen“ wollen, und die sich und ihre Bedürfnisse stets hintanstellen, so bist du besonders Burnout-gefährdet.
Bei den meisten Menschen mit Burnout zeigen sich Symptome wie Müdigkeit, Lustlosigkeit – auch im körperlich-sexuellen Bereich. Sie verlernen immer mehr die Leichtigkeit und Lebensfreude, die Lust am Spiel und am Lachen. Sie verlieren sich selbst, ihre Selbstliebe, Achtsamkeit und sogar das Interesse an Tätigkeiten, die ihnen zuvor Freude bereiteten. Die Grenzen zu einer Depression sind hier fließend.
Burnout belastet nicht nur den betroffenen Menschen selbst, sondern auch sein persönliches Umfeld. Mitarbeiter/innen und Vorgesetzte bemerken meist lange nicht, dass sich jemand in einem Burnout befindet, in einem Strudel von Überforderung und emotionaler Stagnation. Oft wird das Problem erst offensichtlich, wenn die betroffene Person krank wird, zusammenbricht oder in einen Dauer-Krankenstand geht.
Burnout-gefährdete Menschen erleben oft Partnerschaften mit einem hohen Konfliktpotential – oder umgekehrt: Bedingt durch das Burnout wird die Beziehung besonders belastet, was wiederum zu Streitigkeiten, Kummer und Konflikten führen kann, was nicht selten in einer Trennung oder Scheidung endet.
Ein Mensch mit Burnout verliert die Beziehung zu sich selbst – und ist dadurch nicht mehr wie zuvor fähig, eine liebevolle, fördernde Beziehung auf Augenhöhe zu seinem Liebespartner, zu Familienmitgliedern und Freunden zu führen. Oft ziehen sich Menschen im Burnout immer mehr von allen sozialen Kontakten zurück – einerseits, weil sie damit selbst überfordert sind, andererseits um anderen nicht – vermeintlich – zur Last zu fallen.
Burnout entsteht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein schleichender Prozess, der oft über Monate andauern kann. Deshalb ist Burnout zunächst nicht leicht zu entlarven. Der Entwicklungsprozess verläuft dabei in unterschiedlichen Phasen, die von Mensch zu Mensch im Umfang und in der zeitlichen Entwicklung variieren. Zu Beginn sind die Anzeichen meist nicht besonders stark, sodass du diese leicht übersiehst und nicht spürst bzw. sie beiseiteschiebst, weil du sie nicht für wichtig erachtest oder erst gar nicht erkennst: Ein paar Überstunden machen? Selbstverständlich! Der Kollegin bei kniffligen Aufgaben helfen? Immer wieder gerne! Die Arbeit des Kollegen, der für drei Wochen im Urlaub ist, mit übernehmen? Aber ja! Ist doch klar! Was tut man nicht alles für ein Lob vom Chef?
Sollten solche Aktionen einmalig vorkommen – kein Problem! Wenn sich aber zumeist schleichend solche Prozesse verselbständigen, endet so ein Dauer-Jasagen, ein mangelndes Abgrenzen im Sinne eines gesunden Selbstschutzes, oft in einem Burnout. Eine Ursache ist auch chronischer Stress, der dann oft zum Burnout führt.
Mache dir zunächst bewusst, dass du kein Opfer deiner Lebensumstände bist, sondern dass du proaktiv und selbstbestimmt dazu beitragen kannst, deine Lebensqualität zu verbessern, um nicht in einem Burnout zu landen. Die folgenden Tipps sollen dir dazu eine Anregung geben – sowohl für den privaten als auch den beruflichen Alltag.
Optimal wäre es, bereits in diesem frühen Stadium auf die Symptome achtsam zu reagieren und gegenzusteuern.
In den ersten abgeschwächten Burnout-Phasen kann dir eine bewusste Selbst-Reflexion mit anschließenden Strategien zur Stress-Bewältigung helfen. Hinterfrage, ob eine Veränderung deiner Arbeitssituation hilfreich wäre. Setze neue Impulse. Mehr zum Thema: Burnout Behandlung zu Hause.
Wenn du diese ersten Anzeichen für ein nahendes Burnout übersehen hast, wirf die Flinte nicht ins Korn! Du kannst in jeder Burnout-Phase viel dazu beitragen, um deine Lebenssituation und dein Wohlbefinden zu verbessern.
Wichtig dabei ist: Burnout muss unbedingt ernst genommen werden! Wenn du dich über einen längeren Zeitraum permanent erschöpft und ausgebrannt fühlst, solltest du dir auf alle Fälle professionelle Unterstützung in Form eines Coachings oder einer Psychotherapie (falls dein Burnout bereits in eine Depression gelangte) suchen.
Mithilfe einer professionellen Begleitung kannst du auf alle Fälle rascher und gezielter aus deinem Burnout wieder heraus gelangen, um wieder ein selbstbestimmtes, glückliches und erfülltes Leben zu führen.
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[…] kann es sein, dass sie sich zurück zieht und resigniert. Man sollte auch wissen, wie man Burnout Prävention betreiben kann, für mehr Infos dazu, einfach den verlinkten Beitrag lesen. Es beginnt mit Stress […]