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„Zum Loslassen der Vergangenheit und der Umstände müssen wir unsere Geschichte ändern, die wir uns selbst erzählen.“
Das ist wirklich eine spannende Sache:
Jede Geschichte, der ich Glauben schenke, hat Kraft.
Deine Vergangenheit ist auch solch eine Geschichte. Sie ist allerdings nicht objektiv, sondern lebt in Form einer sehr ungenauen Erinnerung in dir.
Wenn du das einmal erkennst, und die Art deiner Erinnerung änderst, verändert sich deine innere Geschichte.
Deshalb die Frage:
Welche Geschichte erzählst du dir?
Eine meiner Top-Geschichten, die ich inzwischen tief in mir aufgenommen habe, ist die folgende.
Sie ist im KZ entstanden:
Ein jüdischer Psychologe kam während des zweiten Weltkrieges nach Auschwitz ins KZ. Wie üblich nahm man auch ihm allen Besitz weg.
Nichts sollte ihn mehr an sein vergangenes Leben erinnern können: Man nahm ihm seine Kleider, seine Brille, seinen Ehering…
Sein Name ist Viktor Frankl und was er erlebte war unfassbar.
Aber ähnlich Oprah Winfrey hatte er das Trauma nicht nur überlebt, sondern auch seine Lebensfreude behalten.
Diese tiefe Erfahrung drückte er mit folgenden Worten aus:
„Es gibt etwas, was mir die KZ Wächter nicht nehmen konnten: meine Freiheit, wie ich auf das was sie mir angetan haben, reagiere.“
Die letzte aller menschlichen Freiheiten ist es, seine eigene Einstellung in jeder gegebenen Situation zu wählen.
1994 soll der er zu Häftlingen in einem Gefängnis gesagt haben:
Wenn ihr herauskommt seid ihr frei, … um Verantwortung zu übernehmen.
Ein wunderbares Bild, um zu zeigen, was Freiheit bedeutet:
Dass man nicht frei ist, wenn die Gitter fehlen, sondern wenn Verantwortung übernommen wird.
Deshalb definiert er Freiheit sehr pragmatisch:
Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Wenn du z.B. von einem Kollegen laut angegriffen wirst, weil er dir einen Fehler unterstellt, und du nicht gleich zurück-bellst, sondern einen Moment bei dir bleibst: dann bist du in Kontakt mit diesem inneren Raum. In Kontakt mit deiner inneren Freiheit.
Diese innere Freiheit hilft dir, Distanz zu wahren und ruhig auf den verbalen Angriff zu antworten.
Wenn deine Chefin dir die nächste Aufgabe überträgt, obwohl du bereits mehr als genug zu tun hast:
Bleibe einen Moment bei deinem „inneren Raum“ und überlege, wie du reagieren kannst.
Je größer dieser Raum in dir wird, je schneller du Zugang zu ihm findest, desto stärker wird deine innere Freiheit.
Du gewinnst Kontrolle über dein Leben.
Über diese beiden Sätze lohnt es sich, länger nachzudenken.
Denn wie beurteilst du die Kräfte, die auf dein Leben einwirken?
Glaubst du, dass du die wenigsten Dinge in deinem Leben beeinflussen kannst? Oder eher umgekehrt: Bist du der Meister und Gestalter deines Lebens?
Darüber gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen.
Der wesentliche Pfad führt aber immer wieder zur eigenen Einstellung.
Viktor Frankl konnte seinen Aufenthaltsort (KZ) nicht beeinflussen. Aber worauf er immer Einfluss hatte, war seine Einstellung gegenüber der äußeren Situation.
Je bewusster mir dieser Einfluss wird, desto stärker wird meine Kontrolle.
Wir können beispielsweise nicht das Wetter kontrollieren, aber unsere Reaktion darauf.
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Mark Twain
Du kannst zwar nicht kontrollieren, ob und welche Emotionen hochkommen, aber du kannst lernen, nicht langfristig unter ihnen leiden zu müssen.
Meditation hilft dir dabei mit deinen Emotionen umzugehen. Hier kannst du dich für einen 5-Tägigen Schnupperkurs kostenfrei anmelden und erhältst 5 Mediationen zu 5 Lebensthemen.
Wie bewertest du deine Lebenssituation? Ist die Emotion (z.B. Einsamkeit) der Weltuntergang und eine Tragödie – oder ist sie eine Chance oder eine Nachricht, die dich auf einen besseren Weg bringen kann?
Du wählst in jedem Moment. Du hast die Entscheidung, wie du jeden Tag handelst und ob du etwas gegen das Gefühl der Einsamkeit tun möchtest. (Auch das „Nichts-Tun“ ist eine Wahl!) Du bist oft stärker als du denkst!
Dein Herz, deine Einstellung zu deinen Erfahrungen, ist das entscheidende Spielfeld.
Hier ist alles ein faires Spiel und niemand kann dir dazwischen funken.
Erkennst du, wie viel Kontrolle du hast?
Problematisch wird es, wenn wir über einen längeren Zeitraum Stress und Druck ausgesetzt sind.
Dann nämlich nehmen wir diesen Raum zwischen dem äußeren Reiz und unserer Reaktion immer weniger wahr.
Menschen unter Dauerdruck nehmen diesen inneren Raum kaum noch wahr.
Auf den verbalen Angriff des Kollegen wird ebenso aggressiv reagiert. Äußerer Reiz – und Zack: sofort kommt die Reaktion.
Stressforscher haben herausgefunden, dass sich die Wahrnehmung für diesen Raum zwischen Reiz und Reaktion durch Meditation stärken lässt.
Durch das regelmäßige, bewusste Innehalten lernen wir die Fähigkeit, die Zeit zwischen Reiz und Reaktion zu dehnen.
Diese Geschichte hat mir durch schwere Zeiten geholfen und mich in der Rolle des Regisseurs gestärkt.
Ich bin kein Opfer! Ich nehme mein Leben in die Hand und gestalte es. Und ja, dazu gehören auch die Dinge, die ich nicht beeinflussen kann.
Dadurch verwandelt sich alles!
Wie empfindest du das Kräfte-Verhältnis von den Dingen, die du nicht beeinflussen kannst und deiner inneren Kontrolle?
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Ja mein Freiheitszeichen ist noch eindeutig zu kurz- meine Reaktionszeit zu rasch- das Kräfteverhältnis muss also noch ausbalanciert werden….aber dank euch bin ich am Weg ❣️
Ich bin im Leben immer wieder an diesen Punkt gekommen – wo ist mein Sinn des Lebens? Warum ist gerade mir dies SO begegnet/ geschehen – und haette ich anders reagieren koennen? Innehalten und vergeben – sich selber, annehmen, durchatmen – es faellt schwer die alten Muster zu aendern (gegenankaempfen, aushalten, durchhalten, davonlaufen). Danke dafuer hier Denkanstoesse zu finden.
Eure Beiträge sind eine wahre Schatzkiste zum Umgang mit schwierigen Gefühlen die Vieles im Leben blockieren können! Die Gedanken passen super zu meinen Themen. Hier und da formuliert mein Kopf eine Frage oder ein „ABER….“ Da wäre ein persönliches Gespräch zum konkreten Thema gut! Auf jeden Fall sorgt ihr dafür dass positive Veränderungen auf den Weg gebracht werden! Danke!
Eine gute Übung: jedes „Aber“ durch ein „Und“ ersetzen.